„Alle Jahre wieder“ werden an Weihnachten tausende Pakete, Briefe und Päckchen in alle Welt verschickt. Hierbei kann es sich um Grüße an entfernte Verwandte, Geschenke an Familienangehörige, die wir zu den Feiertagen nicht sehen können oder auch Pakete, die wir aus dem Internet für unser eigenes privates Fest bestellt haben, handeln.
Ein Blick auf "die andere Seite"
Ja, der Internethandel blüht zur Weihnachtszeit auf ganz besondere Weise auf, da es die Menschen immer mehr leid sind, in die überfüllten Straßen und Einkaufszentren der Städte zu gehen, um Geschenke dort „last minute“ zu kaufen. Es ist doch so viel einfacher, vom heimischen Sofa aus zu bestellen und sich die Ware bis an die Wohnungstüre liefern zu lassen! Ein paar Klicks und am nächsten Tag ist das Geschenk schon da! Fast wie Zauberei! Auch unsere Geschenke für (vielleicht eher ungeliebte) Verwandte werden schnell zu den Empfängern gebracht. Ein persönliches Erscheinen ist nicht mehr erforderlich. Toll!
Heutzutage ist sogar alles so einfach, dass wir nicht einmal das Paket zur Post bringen müssen. Gegen einen geringen Aufpreis kann, beispielsweise bei DHL ein „Tür an Tür“- Service genutzt werden. Perfekt!?
Die Hektik der vorweihnachtlichen Paketzustellung
Dem Verbraucher mag dieses System optimal erscheinen. E möchte durch neue Angebote, weniger hohe Preise und schnelle Lieferungen immer mehr entlastet werden. Aber wer dabei oft in Vergessenheit gerät, sind diejenigen, die für unser Ideal von schneller, kostenfreier Lieferung immer länger und härter arbeiten müssen: die Zustellfahrer. Teilweise ergeben sich hier Ziele, die sich nur dann erreichen lassen, wenn eine Zustellungsfrequenz von einem Paket in der Minute realisiert wird.
Alles scheint ein wenig so, als wenn wir uns über verkaufsoffene Sonntage freuen, wir aber gleichzeitig die Busfahrer oder Krankenschwestern vergessen, die „immer“ arbeiten, sogar an Feiertagen. Wir sehen einen guten Zustand als „gegeben“ an und wollen dennoch mehr.
Die Person, die das Paket bringt, ist uns prinzipiell egal. Aber wehe (!) ein Paket kommt nicht rechtzeitig oder wird einfach vor der Haustür abgelegt anstatt zum Nachbarn gebracht ... dann ist uns der Zustellfahrer plötzlich sehr wichtig! - Im negativen Sinne versteht sich. Und dann beschweren wir uns. Sich bei guten Leistungen zu bedanken, käme uns nicht in den Sinn.
Was leistet ein Paketzusteller eigentlich?
Tatsache ist, dass Paketzusteller aller Wahrscheinlichkeit nach einen sehr viel kräftezehrenden Job machen als viele ihrer Kunden. Sie arbeiten mehrere Tage die Woche, oft mit Überstunden und selbst dann ist da oft nicht viel Zeit für die Zustellung der Pakete. Alles muss schnell gehen, vor allem auch dann, wenn die Dienstzeit dem Feierabend entgegenschreitet. Niemand möchte immerhin mehr mitten in der Nacht Pakete annehmen, oder? Die Arbeit ist anstrengend, die Wertschätzung gering und die Bezahlung -im Vergleich zu anderen Berufen- oft schlecht.
Besonders in der Weihnachtszeit, der Hochsaison für das Verschicken von Paketen, sollten wir mit den Zustellfahrern Nachsicht zeigen und ihnen die Arbeit erleichtern. Immerhin spielen sie quasi „Weihnachtsmann“ für uns, versuchen alle Briefe und Päckchen rechtzeitig zum Heiligabend unter dem Tannenbaum liegen zu haben.
Nur haben sie keinen magischen Schlitten der fliegen kann, sondern sind reale lebende, arbeitende Menschen. Wir können ihnen den Tag mit einfachen Dingen erleichtern.
Darüber wird sich Dein Paketzusteller freuen!
Wer dem Paketzusteller seinen Alltag erleichtern möchte, sollte auf ein paar einfache Dinge achten ...
1. Das Klingelschild
Oft steht der Name nur sehr undeutlich auf dem Klingelschild. Manchmal fehlt er vollends. Der Zusteller hat nicht die Zeit, alle Türen nach dem jeweiligen Adressaten abzufragen, besonders nicht in einem Mehrfamilienhaus. Daher hilft es, sich die Frage zu stellen: „Ist der Name an meiner Klingel überhaupt lesbar?“ Schon diese -für uns kleine Tätigkeit- kann den Fahrern viel Zeit sparen.
2. Der liebe Nachbar im Erdgeschoss
Besonders in Häusern mit mehreren Stockwerken kommt hinzu, dass die Zeit, die es dauert bis der Fahrer zum Beispiel in den dritten Stock gefahren ist, für den anberaumten Zeitplan zu lange sein kann. Um dem Zusteller hier ein wenig Luft zu gönnen, wäre es möglich, mit einem Nachbarn im Erdgeschoss zu sprechen, ob dieser das jeweilige Paket annehmen kann. Schreiben Sie dann eine kleine Notiz an Ihre Klingel und erleichtern Sie dem Fahrer den Alltag! Auch wenn Sie nicht Zuhause sind, handelt es sich hierbei um eine sinnvolle Alternative zum zweiten Zustellversuch.
3. Die Packstation, der Paketshop oder das Büro
Wer keine „netten Nachbarn“ hat, kann seine Pakete auch wahlweise einfach zu einer Packstation bestellen oder direkt in die Post- / oder Hermesfiliale liefern lassen. Dann haben Sie die Möglichkeit, innerhalb einer bestimmten Frist die Sendung weitestgehend flexibel abzuholen. Wenn der Chef nicht dagegen hat, kann man sich seine Pakete auch ins Büro liefern lassen. Größere Unternehmen haben dafür bereits Annahmestellen eingerichtet, um ihre Angestellten ebenso wie die Paketzusteller zu entlasten. Weniger Stress für alle!
4. Rechtzeitig bestellen
Ja, Weihnachten wird jedes Jahr am selben Datum gefeiert. Damit Sie nicht zittern müssen, ob Ihre Geschenke auch wirklich rechtzeitig ankommen, sollten Sie daher immer einige Tage Puffer einplanen. Nur der Weihnachtsmann persönlich schafft es, alle Kinder der Welt in nur einer Nacht zu beschenken.
5. Pakete für den Nachbarn annehmen
Herr Müller von „obendrüber“ ist mal wieder nicht da? Wenn Sie wissen, dass dieser einverstanden ist, ist es -sowohl für Herrn Müller als auch für den Paketzusteller- von Vorteil, wenn Sie seine Lieferung annehmen. So muss weder ein zweites Mal geliefert, noch zur Postfiliale spaziert werden.
Natürlich möchten extrem viele Menschen Pakete zu Weihnachten verschicken und genau das ist generell auch überhaupt kein Problem! Es sollte nur ein wenig Dankbarkeit und Nachsicht denen entgegengebracht werden, die für uns bei Wind und Wetter unterwegs sind.
Ganz im Geiste von Weihnachten.