Du hast Lust auf eine neue Haarfarbe, möchtest dein Haar aber nicht mit der großen chemischen Keule strapazieren? Dann ist Henna vielleicht die ideale Lösung für dich. Wir sagen dir, wie das funktioniert und worauf du achten solltest.
Woher kommt Henna und was ist das eigentlich?
Henna wird aus den getrockneten und zerriebenen bzw. zermahlenen Blättern des Hennastrauches (Lawsonia inermis) gewonnen. Dieser wächst hauptsächlich in Asien sowie in Nord- und Ostafrika. Der rote Farbstoff ist in den Blättern enthalten. Um diesen zu gewinnen, werden die abgestreiften Blätter an einem dunklen, schattigen Ort getrocknet und anschließend zu Pulver gemahlen.
Bei uns wird Henna hauptsächlich zum Färben der Haare verwendet. Aus der islamischen Welt kennen wir es vor allem als kunstvoll eingesetztes Färbemittel der Hände und Fußsohlen zu besonderen Anlässen wie der Hochzeit.
Das Pulver selbst ist übrigens nicht färbend. Erst, wenn es mit Wasser vermischt wird, können damit Haare, Haut, Nägel aber auch tierische Fasern wie Wolle oder Seide eingefärbt werden.
Extra-Wissen
Vor einigen Jahren stand Henna-Haarfarbe im Verdacht, das menschliche Erbgut zu verändern. Durch mehrere Studien wurde dieser jedoch widerlegt, sodass auch vom Bundesamt für Risikobewertung keine Einschränkungen mehr für die Verwendung von reiner Henna-Haarfarbe besteht.
Warum Henna und nicht eine »normale« Coloration?
Häufiges Färben oder Tönen kann dein Haar angreifen. Die Folge: es ist trocken, strohig oder splissig. Da Henna nicht in das Haar eindringt, sondern sich wie ein Film drumherum legt, ist es wesentlich schonender zu deinen Haaren und schützt gleichzeitig vor UV-Strahlen und Haarbruch.
Und doch ist Henna ein Färbemittel, das – anders als eine Tönung – nicht durch Haarewaschen entfernt wird.
Früher gab es nur das reine Pulver mit dem typischen Henna-Rotton. Heutige Henna-Produkte sind Mischfarben, die durch das Zufügen von Stoffen wie Kamille, Salbei, Walnuss, Weinrebe oder Seeeiche auch andere Haarfarben ermöglichen.
ABER: Lediglich das reine Henna-Pulver ist komplett natürlich, weil ohne Zusatzstoffe. Alle anderen Nuancen wie Hellblond, Goldbraun oder Schwarz können nur durch den Zusatz synthetischer Inhaltsstoffe die Haare färben und vor allem die Farbe fixieren.
So färbst du deine Haare mit Henna
Die Haare mit Henna zu färben ist kein Hexenwerk, aber vielleicht doch etwas anders als mit einer klassischen Coloration. Wichtig ist, dass du dein Haar vorbereiten musst, bevor du zum ersten Mal mit Henna arbeitest. Denn Shampoos mit Silikonen legen sich wie eine Schicht um die Haare, sodass diese die Farbe nicht annehmen. Verwende daher einige Wochen vor dem ersten Färben mit Henna unbedingt Shampoos und Conditioner ohne Silikone wie z.B. unser Prima Spremitura, um die Silikone von deinen Haaren zu entfernen.
Und so geht’s
Das Pulver wird mit warmem Wasser vermischt und zu einer Paste gerührt, die mit einem Pinsel auf dem Haar verteilt wird. Anschließend die Haare mit Frischhaltefolie, einer Duschhaube und zusätzlich einem Handtuch einwickeln und mindestens zwei Stunden einwirken lassen. Henna mag es warm. Und je länger du die Farbe im Haar lässt, umso intensiver ist das Farbergebnis.
Nach der Einwirkzeit wäschst du die Haare mit warmem Wasser so lange aus, bis es klar ist. Silikonfreier Conditioner ist erlaubt, auf Shampoo solltest du aber für die nächsten 24 bis 48 Stunden verzichten, um die Farbe haltbarer zu machen.
Natürlich findest du in jeder Packung unserer Henna-Haarfarben eine ausführliche Beschreibung.
Tipp: Bevor du dein gesamtes Haar färbst, empfehlen wir, zunächst einen Test zu machen. Nimm eine kleine Strähne aus dem Unterhaar und färbe sie ein. Wenn dir am nächsten Tag das Ergebnis gefällt, steht dem kompletten Färbevorgang nichts mehr im Wege.
Fazit
Das waren jetzt viele Informationen rund um das Naturfärbemittel, oder? Deshalb hier noch einmal alle Vor- und Nachteile kompakt zusammengefasst.
Vorteile
- Reines Henna-Pulver ist ein Naturprodukt.
- Henna schont und pflegt deine Haare und schützt vor UV-Strahlen und Haarbruch.
- Lange haltbar.
- Zaubert eine natürliche Haarfarbe.
- Einfache Anwendung.
- Vegan.
Nachteile
- Begrenzte Farbauswahl.
- Die Mischfarben enthalten synthetische Zusatzstoffe.
- Das Farbergebnis ist abhängig von deiner natürlichen Haarfarbe und kann – je nach Anwendung – variieren.
- Der Färbevorgang dauert länger.
- Von einer Rückkehr zu chemischen Färbemitteln wird abgeraten, da es zu unvorhersehbaren Ergebnissen kommen kann.
Insbesondere Allergiker sollten sich überlegen, ob sie überhaupt ihre Haare färben. Und wenn doch ist das reine Henna-Pulver die schonendste Variante.
Auf ein erfolgreiches Haarefärben mit Henna!
Dein marirosa-Team