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Im Internet, besonders auf YouTube, wimmelt es nur so von DIY-Rezepten für Haus, Hof und Haut. Vieles ist kreativ, einiges sogar sinnvoll – aber nicht alles ist harmlos. Manche dieser selbstgemachten Pflegeideen können der Haut mehr schaden als helfen. Hier sind drei DIYs, von denen wir bei marirosa ausdrücklich abraten.
DIY #1: Zitronensaft – sauer macht nicht immer schön
Zitronensaft wird oft empfohlen – pur oder in Mischungen: gegen Falten, Pickel, Mitesser, Pigmentflecken und mehr. Und ja, es stimmt: Zitronensaft enthält Ascorbinsäure (Vitamin C), ein Antioxidans mit aufhellender Wirkung. Zitronensäure (eine AHA) kann die Haut peelen, die Kollagenproduktion anregen und die Elastizität verbessern.
Aber: Der pH-Wert liegt bei etwa 2,5 – sehr sauer. Wird Zitronensaft pur aufgetragen, kann es je nach Hautzustand zu:
- Rötungen
- Brennen
- oberflächlichen Hautverätzungen
- und später sogar Pigmentstörungen kommen
Zudem enthält Zitronensaft photosensibilisierende Furocumarine aus der Schale. Sie können die Haut gegenüber UV-Strahlung empfindlicher machen – auch bei bedecktem Himmel. Das Risiko: Phytophotodermatitis – also eine Art „Pflanzenverbrennung“ mit Rötung, Blasen und im Nachgang Pigmentflecken.
Unser Fazit: Professionelle Fruchtsäure-Peelings sind exakt dosiert. DIY-Zitronensaft ist es nicht. Das Risiko ist hoch – und nicht kalkulierbar. Finger weg.
DIY #2: Facelift Tape – Spannung mit Nebenwirkungen
Facelift-Tapes waren einmal ein Geheimtipp in Hollywood – heute sind sie eher ein YouTube-Phänomen. Dabei wird Gesichtshaut mithilfe von Klebeband nach hinten gezogen, der Effekt mit Frisur oder Perücke kaschiert. Es gibt kreative Varianten – mit Gummibändern, durchsichtigen Tapes oder Mini-Haken. Der Effekt: kurzfristig geglättete Haut.
Doch langfristig?
- Überdehnung der Hautstrukturen
- Verlust von Elastin und Kollagen
- Bildung von Fältchen
- mögliche Traktionsalopezie (Haarausfall durch Zug) – vor allem bei dauerhaft straff gebundenen Frisuren
Unser Fazit: Lifting-Tapes sind höchstens ein Showeffekt – aber keine Pflegelösung. Und auf lange Sicht können sie mehr schaden als nützen.
DIY #3: Zucker- und Meersalz-Peelings – kratzige Sache
Zucker und Salz in Öl oder Honig – das klingt lecker, aber nicht pflegend. Diese DIYs werden oft empfohlen: als Peeling für Gesicht oder Lippen. Was dabei gern übersehen wird:
- Zucker- und Salzkristalle haben scharfe Kanten
- Diese können feine Mikroverletzungen verursachen
- Das begünstigt Entzündungen, Bakterieneintritt und Irritationen
Kombiniert mit Zitronensaft (was auch vorkommt), potenzieren sich die Risiken.
Unser Fazit: Für den Körper gibt es strukturierte, sanfte Peelings – für das Gesicht erst recht. Grobkörniger Zucker gehört auf den Löffel, nicht auf die Haut.
Noch ein Wort zum Schluss
Wir sind nicht generell gegen DIYs – ganz im Gegenteil. Manche Rezepte können wunderbar sein, wenn sie auf Wissen und Erfahrung basieren. Einige davon findest du sogar hier im Blog. Aber: Deine Haut ist kein Experimentierfeld. Und manchmal ist weniger DIY einfach mehr Liebe.
Dein marirosa-Team